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Buch-Geburtstag: Mein Herzenswerk wird 1 Jahr alt, mein Bärchen schon 7!

Mein Buch hat heute Geburtstag. Es wird eins. Mein verstorbener Sohn hat auch Geburtstag. Er wäre sieben. Happy Birthday²!!

Am 22. September 2016 wurde mein Sohn Dominik geboren. Die Geburt prägte uns beide sehr, denn aufgrund einer Nabelschnurkomplikation fanden wir uns plötzlich im OP wieder. 5 Tage lang kämpfte Dominik um sein Leben, doch der Tod gewann.

Die Trauer war unendlich groß und die Dunkelheit tiefschwarz. Doch sie veränderte sich über die Jahre. Vor allem als ich anfing, all meinen Schmerz zu Papier zu bringen.

Das Schreiben heilte meine Seele. Es legte den Grundstein für mein Sternenkind-Buch, das am 6. Sternengeburtstag meines Sohnes, am 22.09.2022, das Licht der Welt erblickte.

Es war ein langer Weg dorthin und ich fragte mich oft, ob es der richtige war.

Inzwischen habe ich meinen Frieden gefunden und kann ich diese Frage vollends bejahen. Heute am 22.09.2023 wird mein Buch 1 Jahr alt, mein Bärchen sogar schon 7. Na, wenn das kein Grund für Kuchen ist!

Zur Feier des Tages gibt es diesen kurzen Rückblick auf das letzte Jahr.

Dominiks 6. Sternengeburtstag

Kurzer Rückblick: Meine Familie und ich feierten Dominiks Sternengeburtstag jedes Jahr in ruhiger Atmosphäre. Es verlief, ähnlich wie bei anderen Geburtstagen, in Ritualen ab.

Dominiks 6. Sternengeburtstag ließ diese Ruhe verschwinden. Ich hatte mich entschieden, meine Trauernotizen in Buchform zu bringen und als Andenken an ihn binden zu lassen.

Anfangs nur für meine Familie und mich. Doch Freunde überzeugten mich, es zu veröffentlichen: „Du kannst so vielen Sterneneltern und Nicht-Betroffenen damit helfen.“

Und so geschah es: Ich veröffentlichte am 22.09.2022 ein Buch über die Geschichte mit meinem verstorbenen Sohn.

Mit Kuchen und Blumen und allem, was dazu gehört. Plötzlich war es lauter als sonst.

Torte zum 6. Sternengeburtstag

Meine 10 Highlights seit der Buchveröffentlichung

Seit der Veröffentlichung ist viel passiert. Hier meine 10 Highlights des ersten Buchjahres:

1. Es wird viel mehr über Dominik gesprochen.

Bereits letztes Jahr erhielt ich mehr Nachrichten zum Sternengeburtstag als davor. Die Bubble der Sozialen Medien hält zusammen und gedenkt der Kinderseelen im Himmel. Das war so schön!

Und dieses Jahr… WOW. Einfach nur WOW! Mich erreichten Nachrichten, Bilder, Videos, sogar eigens kreierte Instagram-Stories für Dominik, mein Bärchen!

Hier mal eine kleine Auswahl:

Er wird gesehen und ist nicht einfach nur eine Nummer im Personenstandsregister. Das macht mich stolz und glücklich!

2. Ich werde von fremden Menschen auf der Straße erkannt.

Diejenigen, die mir und meiner Geschichte mit Dominik auf Instagram oder Facebook folgen, erkennen mich. Okay, das ist erst 2x vorgekommen. Dennoch krass, oder!?

Ich war beide Male irritiert und doch zeigt es mir, dass all die Stunden, die ich in meiner Freizeit für die Aufklärungsarbeit investiere, nicht umsonst sind. Meine Beiträge werden gelesen und helfen anderen Menschen.

3. Mein Buch wird gelesen und es hilft sowohl Betroffenen als auch Nicht-Betroffenen.

Ja klar, das war mein Ziel. Dennoch überwältigte mich das Feedback. Nachdem mein Buch im ersten Jahr 710 Mal verkauft wurde, 45% als ebook und 55% als gedrucktes Buch, haben sich einige Leser:innen direkt bei mir mit wundervollem Feedback gemeldet. Auch Rezensionen auf Amazon, lovelybooks, Thalia und anderen Plattformen wurden veröffentlicht.

Sternenkindbuch "Eine Handvoll Sonnenschein" von Stefanie Goldbrich

Ich bin sehr dankbar dafür. Es zeigt mir immer wieder, dass der Weg nach draußen der richtige Weg war.

4. Helfen hilft tatsächlich.

Ja, das ist ein Highlight für sich, denn ich hätte nicht gedacht, dass mir das Helfen auch mit meiner eigenen Trauer hilft. Das habe ich bereits im letzten Jahr erkannt und zu Beginn des ersten Buchjahres sogar im Jahresrückblick 2022 verbloggt.

Doch neben dem Buch folgten weitere Sternenkind-Projekte. Jedes zeigte mir, dass sich die Anstrengungen lohnen. Stück für Stück öffnen sich Menschen für dieses Thema. Jede:r Einzelne zählt!

5. Ich habe eine Spendenaktion mit Nadija Frank für das Sternenband organisiert.

Das war eines der Sternenkind-Projekte. Vollkommen spontan und definitiv erfolgreich, auch wenn wir unser offensichtliches Ziel (knapp) verfehlt haben.

Unser inoffizielles Ziel war es, Aufmerksamkeit für das Thema Sternenkinder zu generieren. Das hat auf jeden Fall geklappt. Lies dir gern den Artikel inklusive der Teilnehmer- und Reichweiten-Zahlen zur Aktion Sterne sammeln durch.

Die Aktion “Sterne sammeln fürs Sternenband” war für uns ein großer Erfolg, da wir sehr viele Menschen erreicht haben.

6. Ich habe eine Lesung in Guben gehalten.

Guben ist meine Heimatstadt. Daher war es ein guter Start, eine Lesung in Guben zu halten.

Die nächste Lesung ist schon in Vorbereitung. Dieses Mal in Nauen. Auch Brandenburg. Zum Sternenkindertag. Sehen wir uns dort?

Veranstaltungsablaufplan zum Sternenkinder-Gedenktag in Nauen

Hinweis: Die Veranstaltung ist kostenlos. Wir bitten aus organisatorischen Gründen dennoch um eine Anmeldung unter kontakt@sternenband.de

7. Ich habe großartige Menschen kennengelernt.

Seitdem ich mit meiner Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen bin, Aktionen organisiere und Lesungen halte, ergaben und ergeben sich immer wieder tolle Kontakte und sogar Freundschaften mit:

  • Menschen im Buch-Sektor
  • Sterneneltern, die mutig ihren eigenen Weg gehen
  • Nicht-Betroffene, die sich mit vollem Herzen für Betroffene engagieren

8. Auf meinem Blog kommen auch andere Sterneneltern zu Wort.

Nicht jeder kann ein Buch schreiben oder einen Blog führen. Aus diesem Grund gebe ich anderen Sterneneltern die Möglichkeit, über ihre Sternchen zu reden und sie somit sichtbar zu machen. Diese Sternchen-Geschichten findest du hier.

Gemeinsam holen wir das Thema aus der Tabuzone und geben den Sternchen einen Platz auf Erden!

9. Ich habe anfangen, über Themen wie Tod, Trauer und Sternenkinder zu bloggen.

Teil der Sternchen-Geschichten sind immer auch die Trauererfahrungen der Sterneneltern. Es ist so wichtig, über Trauer zu reden und unsere Gedanken zu teilen. Denn letztlich ist Trauer vielfältig, und es gibt keine Traueranleitung.

Meine eigenen Gedanken halte ich übrigens ebenso auf dem Blog fest – unter Persönliches. Hier schreibe ich über all das, was nicht ins Buch gepasst hat oder mich jetzt, einige Jahre nach Dominiks Tod, beschäftigt. So wie dieser Artikel!

10. Und zum Schluss das neueste Highlight zum Buchgeburtstag!

Mit der ersten Kontaktaufnahme im August hat sich dieses Projekt gerade noch ins erste Buchjahr geschlichen. Fertig wird es im zweiten Buchjahr sein: Mein Buch wird es demnächst auch als Hörbuch geben.

Die liebe Franzi, Hörbuch-Sprecherin, kam auf mich zu, nachdem sie von einer Freundin vom Sternenband erfahren hatte. Auf der Instagram-Seite des Sternenbands hat sie mich und mein Buch entdeckt.

Sie stellte fest, dass es zu meinem Buch noch kein Hörbuch gibt, und schrieb mich an. Der Rest ist bald zu hören.

Hätte mir das alles jemand vor einem Jahr gesagt, hätte ich ihn/sie für verrückt gehalten. 😄 Allerdings ist genau das Phänomen eingetreten, über das ich kürzlich erst gelesen und dann noch mal bei stern tv gehört habe:

„Geht man mit einem Tabuthema an die Öffentlichkeit, können (Nicht-)Betroffene mehr darüber lernen und gemeinsam positive Veränderungen bewirken.“

Meine eigenen Worte, die das Phänomen zusammenfassen

Das war mir damals nicht bewusst. Ich wollten einfach nur helfen.

Das „An die Öffentlichkeit gehen“ kostete mich einiges an Überwindung und, um ehrlich zu sein, habe ich mit einem Shitstorm – à la „Darüber spricht man nicht und öffentlich schreiben schon gar nicht“ – gerechnet. Denn wenn man sich einige Kommentare unter Social Media-Beiträgen zu diesem Thema durchliest, fallen sie genau in diese Kategorie.

Ich habe seit der Veröffentlichung jedoch nicht einen dieser Kommentare erhalten, weder digital noch analog. Das könnte man eigentlich als 11. Highlight werten, oder!? 😉

Fazit zum (Buch-) Geburtstag

Heute wäre mein Sohn 7 Jahre alt geworden. Und nicht nur das, er wäre außerdem seit 2 Wochen ein Schulkind.

Andere Mütter und Väter lernen mit ihren 6- oder 7 jährigen Kindern jetzt lesen, schreiben und rechnen.

Ich kämpfe dafür, dass Sterneneltern besser mit ihrer Trauer umzugehen lernen. Das geht nur, weil mir das Thema am Herzen liegt.

So sehr, dass seit einem Jahr jede:r meine persönliche Geschichte mit all meinen dunklen Gedanken und Gefühlen aber auch einem Happy End als Buch lesen und bald auch hören kann.

Ich bin also gespannt, was noch alles daraus entsteht!

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