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Trauer verändert Menschen: Wie die Dunkelheit zu Wachstum führen kann

Trauer ist ein schmerzhaftes Gefühl, das jeden von uns irgendwann im Leben betrifft. Diese Trauer verändert uns Menschen. Doch was passiert, wenn wir uns bewusst machen, dass es auch eine Chance für persönliches Wachstum sein kann?
Den Tod eines geliebten Menschen zu akzeptieren, bedeutet nicht nur ohne ihn weiterzuleben, sondern auch die Möglichkeit, einen Neubeginn zu starten.

Wie du trotz der anfänglichen Dunkelheit, des Schmerzes und der Trauer um einen geliebten Menschen wächst und neue Stärken entwickelst, zeige ich dir in diesem Artikel.

Trauer bedeutet Verlust

Trauer wird uns alle im Laufe unseres Lebens schmerzlich widerfahren. Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren oder eine schwere Krise durchmachen, z.B. nach Jobverlust, kann es sich anfühlen, als ob die Dunkelheit uns umgibt und niemals enden wird.

Dieser Verlust kann uns lähmen, uns in eine Art Schockstarre versetzen. Stunden-, tage- oder wochenlang. Das ist normal, denn es ist die erste der vier Trauerphasen.

Doch was passiert, wenn wir uns erlauben, in dieser Dunkelheit zu bleiben, uns nicht zu betäuben oder abzulenken und uns mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen? Was passiert, wenn wir tatsächlich trauern und loslassen? Die Antwort ist: Wir Menschen verändern uns.

Trauer ist eine Zeit der Dunkelheit und des Leids.

Trauer kann uns auf eine Reise des Wachstums führen. Eine Reise, die uns stärker und weiser macht als zuvor. Wie genau verändert Trauer uns Menschen also? Und wie können wir diese Veränderungen positiv nutzen?

Wie Trauer uns Menschen verändert

Trauerzeit ist eine extreme Zeit. Sie stellt unser ganzes Leben auf den Kopf und bringt uns dazu, uns mit unseren Emotionen und Gedanken auseinanderzusetzen. Dabei hilft es vor allem, ab und an unsere Perspektive in der Trauer zu ändern.

Die Veränderungen, die die Trauer nämlich mit sich bringt, können sehr positiv sein:

  • Wir lernen, wie wichtig es ist, Freunde und Familie zu haben, die uns unterstützen.
  • Wir schätzen das Leben mehr und werden dankbarer für die kleinen Dinge im Alltag.
  • Wir entwickeln auch eine neue Stärke und Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen, die uns in Zukunft begegnen werden.

All diese Veränderungen können dazu führen, dass wir unser Leben in einem neuen Licht sehen und uns auf neue Wege des Wachstums begeben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauer ein natürlicher Teil des Lebens ist. Sie ist weder eine Krankheit, die geheilt werden muss, noch eine Schwäche, die man nicht zulassen darf. Wir werden alle irgendwann damit konfrontiert. Offenheit mit sich selbst und mit Außenstehenden ist daher der beste Weg, mit der Trauer umzugehen.

Realistisch zu bleiben und Stärke aus der eigenen Trauer zu ziehen, kann somit zu einer wertvollen Erfahrung für alle Beteiligten werden. Schließlich liegt im dunkelsten Moment der Trauer das größte Potenzial für Wachstum. Dadurch verändert die Trauer uns Menschen fast ohne, dass wir es bewusst merken.

Trauer ist vielfältig, gar bunt.

Die Dunkelheit als Chance zum Wachstum

Inmitten der Dunkelheit kann es schwierig sein, das hoffnungsvolle Licht zu sehen. Doch es ist da. Irgendwo da draußen. Deshalb kann diese Dunkelheit eine Chance sein, über sich hinauszuwachsen.

Wenn wir unsere Trauer mit all ihrem Gefühls- und Gedankenchaos zulassen und sie durchstehen, auch wenn es furchtbar wehtut, lernen wir uns neu kennen und entwickeln uns trotz unseres Schmerzes weiter. Dabei ist jede Emotion und jeder Gedanke erlaubt. Kein positives oder negatives Gefühl ist falsch. Nur so werden wir den Verlust akzeptieren lernen.

Trauer einer Sternenkind-Mutter

Diese Dunkelheit ist eine Gelegenheit, unsere Prioritäten neu zu ordnen und unser Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wir werden erkennen, was wirklich wichtig ist und was nicht. Dadurch werden wir uns selbst besser verstehen und unsere Emotionen besser verarbeiten.

Die Dunkelheit mag schmerzhaft sein, sie kann jedoch ebenso zum Katalysator für Veränderungen werden. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir gestärkt daraus hervorgehen und in unserem Leben neue Wege einschlagen. Wege, die wir vorher nicht für möglich gehalten hätten. Auch mir erging es im Jahr 2022 so.

Welche positiven Veränderungen bringt die Trauer mit sich?

Trauer ist eine der schwierigsten Erfahrungen, die wir durchmachen. Je härter uns der Verlust trifft, desto intensiver ist die Trauer. Dabei ist der Tod des eigenen Kindes die wohl schlimmste Verlusterfahrung, die wir machen können: die Dunkelheit am schwärzesten, das Trauerloch am tiefsten und das Licht der Hoffnung am weitesten von uns entfernt. Und doch können wir wieder glücklich werden.

Dies sind nur einige positive Veränderungen, die die Trauer für uns Menschen bereithält, sofern wir uns trauen, sie zu verarbeiten:

  1. Mehr Verständnis: Nach einem Verlust bringen wir meist ein tieferes Verständnis sowohl für unser eigenes Leben als auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen auf.
  2. Höhere Wertschätzung: Wir beginnen, die Dinge im Leben mehr zu schätzen und sind dankbarer für jede Gelegenheit, die uns Besserung und Erleichterung bietet.
  3. Wertvolle Erkenntnisse: In der Trauerverarbeitung lernen wir, dass es in Ordnung ist, um Hilfe zu bitten und Unterstützung von anderen anzunehmen. Nein, das ist keine Schwäche, es ist tatsächlich eine Stärke.
  4. Mehr Selbstfürsorge: Trauer führt dazu, dass wir uns auf unsere persönlichen Ziele konzentrieren. Für mehr bleibt oft gar keine Kraft. Und das ist gut so!
  5. Mehr Selbstverstrauen: Wenn wir lernen mit dem Tod des geliebten Menschen umzugehen, erkennen wir unsere eigenen Stärken und Fähigkeiten und sind schließlich bereit, Risiken einzugehen und neue Herausforderungen anzunehmen.
  6. Höhere Resilienz: Durch die aktive Trauerarbeit entwickeln wir eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten im Leben und wissen besser, wie wir mit ihnen umgehen können.
  7. Unterschiedliche Wachstumsmöglichkeiten: Die Trauer lässt uns als Menschen wachsen, aber auch unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Wenn wir durch schwierige Zeiten gehen, erkennen wir oft den Wert unserer Freunde und Familie. Noch mehr als zuvor.
  8. Kommunikation: Wir lernen jede Menge darüber, wie Menschen mit uns als Trauernde kommunizieren und letztlich wie wichtig es ist, selbst offen und ehrlich über unsere Gefühle zu sprechen.

Alle diese Aspekte zeigen uns, wie wir Trauer als eine Chance zum Wachsen nutzen können – sowohl persönlich als auch zwischenmenschlich.

Auch wenn ein Verlust immer eine schmerzhafte Erfahrung sein wird, sollten wir versuchen, das Positive in unserer Trauer zu finden und uns auf die Veränderungen zu konzentrieren, die wir durchmachen. Schaffen wir das, gehen wir gestärkt aus dieser anfangs aussichtslosen Situation heraus. Und so werden wir letztlich bereit sein, ohne schlechtes Gewissen, wieder glücklich zu werden.

Ich. 40 Jahre alt. 2. September 2022.

Menschen in ihrer Trauer helfen

Trauer verändert uns Menschen selbst nach erfolgreicher Verarbeitung unseres eigenen Verlustes. Wie das möglich ist, fragst du dich vielleicht!? Ganz einfach: Gehen wir aus unserer eigenen Trauerarbeit gestärkt heraus, haben wir die Kraft, anderen in der schlimmsten Zeit ihres Lebens zu helfen.

Wir wachsen weiter, denn wir geben unser Wissen über die Trauer weiter. Wir können diejenigen sein, zu denen die Beziehung intensiviert wird, weil wir helfen. Hierbei reicht es oft schon zuzuhören.

Oftmals neigen Menschen dazu, sich in ihren Emotionen zu verlieren und sich von der Realität zu entfernen. Daher ist es gerade in Zeiten der Dunkelheit wichtig, dass da jemand ist, der sich gemeinsam mit dem Trauernden auf das Wesentliche konzentriert und bei den überwältigenden Gefühlen zur Seite steht. Dieser Mensch kannst du sein!

Falls du dich nun fragst, wie genau du helfen kannst, sind hier ein paar Ideen:

  • Ehrenamtliches Engagement
  • Offenes Ohr für Freunde und Familie
  • Hilfe aktiv anbieten (Einkaufen, mit Hund Gassi gehen, Babysitten, etc)
Fotocollage von der Mahnwache am Domplatz in Frankfurt am 11.12.2022
Mahnwache mit dem Verein Unsere Sternenkinder Rhein Main e.V.

Wenn wir anderen Trauernden helfen, können wir weiterhin unser eigenes Wachstum fördern und unsere Perspektive auf die Welt erweitern. Auf diese Weise wird unsere persönliche positive Veränderung noch mehr gestärkt.

Fazit: Trauer als Gelegenheit, um selbst zu wachsen

Eine Trauererfahrung ist nie leicht. Sie bringt uns oft an unsere Grenzen und stellt uns auf eine harte Probe. Dennoch gibt es eine positive Seite in all dem Schmerz. Trauer kann uns dazu bringen, uns selbst und unser Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Wenn wir uns trauen, mit Ehrlichkeit zu uns selbst und Offenheit durch die Dunkelheit zu gehen, können wir als Mensch wachsen und stärker sein als je zuvor: Wir werden lernen, wie wichtig es ist, unsere Gefühle zu akzeptieren und uns selbst Zeit zum Heilen zu geben. Wir können erkennen, welche Dinge im Leben uns wirklich wichtig sind und welche Dinge wir loslassen müssen. Und vielleicht am wichtigsten – wir werden lernen, wie wir anderen helfen können, die denselben Schmerz erleben.

Natürlich ist es wichtig, realistisch zu bleiben und nicht zu erwarten, dass alles perfekt und nach Plan laufen wird. Es gibt nämlich keinen Plan beim Trauern. Wir dürfen auch nicht davon ausgehen, dass der Schmerz jemals ganz verschwindet. Er wird sich verändert, aber immer bleiben. Dieser Trauerschmerz verändert uns Menschen nachhaltig und gibt uns eine Chance auf ein neues Leben voller Hoffnung und Glück.

Rudern kann so entspannend sein.

Bist du bereit zu wachsen und neue Wege zu finden?

Oder bist du bereits nach einer Trauererfahrung gestärkt hervorgegangen?

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