Darf ich als Sternenkind-Mama überhaupt etwas Amüsantes und Interessantes posten? Oder muss ich immer traurig sein? Ja und nein! Auch als Sternenmama bin ich immer noch ein Mensch, der alle Gefühle spüren kann. Also auch Freude und Glück. Sogar für und mit meinem Sternenkind im Herzen.
Daher habe ich mich sehr über dieses „Rapid Blog Flow“-Thema von Judith, aka Sympatexter, gefreut. Es zeigt eine andere Seite von mir. Eine, die du vielleicht nicht kennst. Ich gebe viel von mir preis, aber lies selbst:
- Ich gehe heute Abend zu Ed Sheeran in die Frankfurter Commerzbank Arena. Das wird mein erstes Konzert in Jahren. Man(n), bin ich hibbelig. Gut, dass mich meine Tochter begleitet.
- Ich bin nämlich nicht nur Sternenkind-Mama, sondern auch Mama. Ich darf zwei wundervolle Erdenkinder beim Aufwachsen begleiten und bin sehr dankbar dafür.
- Ich selbst wurde in „Wilhelm-Pieck Stadt Guben, jetzt Guben“ geboren. Ja, so steht es tatsächlich in meinen Ausweis.
- Somit bin ich ein Kind der DDR, das in Südbrandenburg aufwuchs. Um genau zu, in der schönen Niederlausitz.
- 1989 wurde ich eingeschult und war damit eine der letzten Pionier*innen.
- Mein Lieblingsfach war Sport. Auch nach der Schule konnte ich nicht genug bekommen. Volleyball, Handball und Leichtathletik füllten meine Nachmittage und Wochenenden aus.
- Handarbeit mochte ich hingegen gar nicht. Da war auch nicht einfach als Linkshänderin. Niemand konnte mir wirklich zeigen, wie’s geht. Vor allem häkeln und stricken. Na ja, ich fädelte mich irgendwie durch.
- Seit ich 12 Jahre alt bin, habe ich Schuhgröße 36. Viele belächeln das. Aber hey, ich kann in der Frauen- und Kinderabteilung einkaufen gehen.
- In der Oberstufe habe ich sogar in einem Schuhladen gearbeitet. Inklusive 30% Personalrabatt. Muss ich noch mehr sagen. 😉
- Vom Rest des verdienten Geldes bezahlte ich meinen Auto-Führerschein. Das hat gereicht, denn ich bestand die theoretische und praktische Prüfung direkt beim ersten Mal. Danach gönnte ich mir zur Feier des Tages noch ein paar Schuhe.
- Die Prüfungen zum Bootführerschein (SBF Binnen) waren dennoch leichter. Und das, obwohl es hier kein Kästchen zum Ankreuzen gab.
- Hausbooturlaub ist für mich die Schönste Art des Reisen. Ich liebe es, gemütlich über die Binnengewässer Europas zu schippern und dabei den Blick auf die vorbeiziehende Landschaft und die Ruhe zu genießen.
- Ich bin übrigens gelernte Reiseverkehrskauffrau und war schon immer viel unterwegs.
- Einen der beeindruckendsten Momente erlebte ich in der Türkei, als meine Crew und ich mitten in der Nacht im Trampolin (Netz) eines Katamarans lagen. Wir waren in einer kleinen Bucht vor Anker gegangen und waren dort ganz allein. Es war Sternschnuppen-Nacht und wir beobachteten dieses Himmelsspektakel in absoluter Dunkelheit.
- Apropos Sternschnuppe: Ist dir aufgefallen, dass der Schweif meiner Sternschnuppe im Logo nach oben gerichtet ist? Jeder Strich im Schweif symbolisiert eines meiner Sternenkinder. Der längste Schweif ist Dominik, mein verstorbener Sohn.
- Und apropos Dunkelheit: Ich kann nur bei Dunkelheit schlafen. Du kannst dir also vorstellen, wie viel ich auf meinem Alaska-Trip im Sommer geschlafen habe. 😉
- Fremde Länder und neue Kulturen zu entdecken, begeistert mich unheimlich. Ich war sogar zwei Mal Au Pair. Ein Jahr in Boston (USA) und 6 Monate in Boulogne-Billancourt, ein Vorort von Paris. Da habe ich viel von Land und Leuten kennengelernt.
- Britisches Schulenglisch kann in den USA übrigens für lustige Situationen sorgen. Als ich meinen Gastvater nach einem „rubber“ (BE: Radiergummi) fragte, staunte er nicht schlecht. Ein Kondom (AE) hatte er adhoc nicht zur Hand.
- In Paris habe ich damals einen Heiratsantrag bekommen. Mein Mann hielt es nicht aus, bis ich zurück in Deutschland gewesen wäre.
- Allerdings ließ ich ihn verhältnismäßig lange auf das JA warten. Wir waren beide 21 und ich mit seiner Frage total überfordert. So früh schon heiraten?
- Zehn Monate später (beide 22) läuteten dann die Kirchenglocken. Mhhh, um ehrlich zu sein, sie läuteten gar nicht! Es war stiller Samstag, der Samstag vor Ostern. Davon hatte ich bis zum Hochzeitstag noch nie gehört. Immerhin durfte in der Kirche die Orgel gespielt werden.
- Wenige Stunden später liefen wir in voller Montur durchs Krankenhaus. Wir besuchten meine Omi. Sie fiel vor Aufregung am Morgen und brach sich die Hüfte. Als sie aus der Narkose aufwachte, fragte sie: „Wo ist mein Stück Kuchen?“ Ich musste laut loslachen.
- Jeder im Krankenhaus erkannte uns: „Das sind doch die aus der Zeitung.“ Ja wirklich, die lokale Zeitung hatte über unsere Hochzeit berichtet. Schade, dass ich keine Autogramkarten gedruckt hatte. Ich wäre sie alle losgeworden.
- Ich plante die Hochzeit mit Absicht in den Osterferien. Da sowohl mein Mann als auch ich noch Auszubildende waren, hätten wir keine Schulbefreiung für die Flitterwochen bekommen, haha.
- Ich habe früher viele Reiseberichte geschrieben, sie aber nur anonym in Reiseportalen gepostet oder innerhalb der Familie geteilt.
- Öffentlich bloggen wollte ich nie. Und schon gar nicht mich auf Social Media zeigen. Viel zu privat! Tja, Zeiten ändern sich. Viel Spaß beim Lesen und zuhören (Facebook oder Instagram).
- Auf meinen Kanälen, wie auch auf meiner Website, geht es vorrangig um das Thema Trauerbewältigung. Ich berichte, wie die Trauer eine gute Freundin für mich geworden ist. Sie wird nie weggehen, aber ich kann inzwischen gut mit ihr leben.
- In den schlimmen Trauerphasen half nicht mal Schokolade. Dabei liebe ich Schokolade, aber nur die dunkle.
- Außerdem bin ich ein Tee-Junkie. Am liebsten trinke ich schwarzen Tee, zwischendurch auch mal grünen oder weißen Tee.
- Kaffee trinke ich hingegen NIE. Ich liebe den Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee, aber er schmeckt mir einfach nicht. Und ja, ich habe ihn probiert. Ganze drei Mal!
- Andere Lebensmittel und Getränke konnten mich hingegen über die Jahre umstimmen. Rotwein und Oliven zum Beispiel. Früher mochte ich beides überhaupt nicht. Heute genieße ich sie zusammen.
- Mit der Sonne verhielt es sich ähnlich. Früher mied ich sie. Viel zu hell und zu grell. Und Hautkrebs wollte ich erst recht nicht. Doch nach dem Tod meines Sohnes schenkte sie mir jede Menge Kraft und Hoffnung. Wie sie das schaffte, kannst du in meinem Sternkind-Buch nachlesen.
- Stell mir gern deine Fragen zum Buch. Gern persönlich am 21.10.2022 auf der Frankfurter Buchmesse. Ich werde nämlich dort sein. Zum ersten Mal. Und dann direkt mit einem eigenen Buch.
- Frag‘ mich aber besser nicht, was das Thema meines zweiten Buches sein wird. Das hat schon jemand gewagt. Meine Antwort: Soll ich noch eins schreiben?
- Hätte ich gewusst, was mit einer Buch-Veröffentlichung alles auf mich zukommt, hätte ich wahrscheinlich gekniffen. Vor Angst! Doch ich habe die beste Verlegerin, die man sich wünschen kann. Katharina Gerlach. Zusammen haben wir das Buch-Baby gewuppt.
- Manchmal ist es gut, nicht zu viel zu wissen. Beispielsweise wusste ich ebenfalls nicht, was ein Sternenkind ist, bis ich Dominik gehen lassen musste. Und das, obwohl ich schon 5 Sternenkinder vor ihm bekommen hatte.
- Und es gab noch viele weitere Erkenntnisse nach dem Tod meines Sohnes. Z.B. die Dinge einfach mal annehmen und akzeptieren. Klingt logisch? Ist es auch. Aber genau das war immer meine Schwäche. Was habe ich gekämpft und mir den Kopf zerbrochen. Heute fällt mir das leichter.
- Zurück zu den Ursprüngen: Ich habe polnische Wurzeln. Der Vater meines Vaters war Pole. Ich habe ihn leider nie kennengelernt. Er fiel im Krieg.
- Meine Oma floh ins Allgäu. Bei ihr verbrachte ich einige Male meine Schulferien. Ich liebte den Ausblick von ihrem Balkon auf die Berge. Selbst fürs Wandern war ich zu begeistern.
- Meine Tante floh ebenfalls. Nach Australien. Ich habe sie seitdem zwei Mal gesehen. Einmal im Allgäu (1998) und einmal bei ihr Zuhause (2011). Es wäre also wieder an der Zeit. 😉
- Als Kind wollte ich Eisverkäuferin werden. Ich stellte mir vor, wie schön es wäre, den ganzen Tag Eis essen zu können.
- Studiert habe ich allerdings „Internationale Wirtschaftswissenschaften“. Das brauchte ich, um im Marketing arbeiten zu können. Hat funktioniert! 😊
- Während meines Auslandspraktikums in Brüssel habe ich mit 4 anderen Mädels in einem Haus zusammengewohnt. Als touristische Wirtschaftswissenschaftlerin war ich der Exot zwischen all den Europaparlament-Ausweis-Besitzerinnen.
- Der Austausch unserer Love Parade-Erfahrungsberichte war schon am ersten Abend der Eisbrecher. Wir hatten eine tolle Zeit.
- Ich mag es gern direkt. Auf übertrieben höfliche Floskeln und Small Talk darf bei mir verzichtet werden.
- Die Sache auf den Punkt bringen, das gefällt mir. Vielleicht stehe ich deswegen lieber hinter als vor der Kamera. So kann ich selbst den Fokus bestimmen.
- Bei meiner Trauer funktionierte das mit dem Fokussieren nicht. Das war eine komplett fremde Welt, in der so viel Neues auf mich einprasselte. Dort musste ich mich erst einfinden. Dabei half mir das Schreiben. Das schriftliche Sortieren und Verstehen meiner Gefühle heilte mich meine Seele.
- Heute kann ich mich sogar auf andere Schicksale konzentrieren und unterstütze sowohl das Sternenband als auch den Verein „Unsere Sternenkinder Rhein Main“ ehrenamtlich.
- Ich spreche oft mit dem Fernseher. Vor allem bei Diskussionen, die mir nahe gehen. Doch die Menschen im TV hören mich nicht. Vermutlich ist das der Grund, warum wenig fernsehe.
- Eine Lieblingsserie habe ich trotzdem, „This is us“ (Das ist Leben). So schön, so herzzerreißend, so wertvoll! Ich habe nur noch 5 Folgen der letzten Staffel vor mir. Also bitte nicht verraten, wie es endet.
- Ich habe vor einigen Jahren auf einer Weihnachtsfeier meines damaligen Arbeitgebers eine Urkunde überreicht bekommen. „Königin der Fleischgenießer“ stand fettgedruckt im Titel. Ja, ich liebe Fleisch und könnte nicht darauf verzichten. Das gleiche gilt für Fisch. Für gute Qualität gebe ich gern auch etwas mehr Geld aus.
- Veganerin werde ich also nicht. Veganen Kuchen backe ich trotzdem hin und wieder. Die schmecken einfach.
- Eines meiner Lieblingsfoto von mir selbst ist dieses:
Welcher Fun Fact hat dir am besten gefallen? Haben wir etwas gemeinsam? Schreib‘ es mir gern in die Kommentare.
Wow, so viele spannende Aspekte! Ich trinke ebenfalls keinen Kaffee, dafür aber Schwarztee. Und Tod und Trauer sind ebenfalls Herzensthemen von mir. Vielleicht lesen wir uns ja öfter mal? 🙂
Ach, was ein Zufall. Dann schaue ich gleich mal bei dir vorbei. 🙂
Du bist eine richtig starke Frau mit viel ❤️!
Ich will jetzt unbedingt zur Buchmesse! Tolle Idee!
Vielen lieben Dank für das Kompliment! Das ehrt mich sehr.
Ich würde mich riesig freuen, dich auf der Buchmesse zu treffen. Lust, dort einen Tee mit mir zu trinken? 😉