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Buch-Rezension: „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“ von Marion Glück

„Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“ – das ist Marion Glücks zweites Buch der Trilogie um ihre verstorbene Tochter Loreley.

Wer Marion Glück ist und wie ich ihr erstes Buch „Schwere Entscheidungen leicht treffen“ fand, kannst du in dieser Buchrezension nachlesen. Nur so viel sei gesagt: Im ersten Band dieser Buchreihe ging es um die Entscheidung, ob Marion ihre Schwangerschaft mit Loreley nach auffälliger Diagnose abbricht oder nicht.

Im 2. Band erzählt sie von ihrer Stillen Geburt mit Loreley und ihrer Priorität Nr. 1 – der Trauerarbeit um ihr Sternenkind. Somit ist das Buch ein wertvoller Mix aus Ratgeber und autobiografischem Bericht, der verdeutlicht, wie individuell ein Trauerweg aussehen kann und welche Prioritäten Menschen setzen (können).

Wie ich Band 2 finde, warum es mich berührt hat und was ich daraus mitnehme, liest du in dieser Buchrezension.

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Warum heißt das Buch „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“?

Prioritäten setzen – eine wichtige Methode

Beim Setzen von Prioritäten steckt schon wieder das Entscheidungen-treffen-müssen dahinter. Nur anders!

Es gibt hier keine 50:50-Entscheidung, sondern eine Reihenfolge. Das kennst du sicherlich. Sei es im Job, bei der Organisation einer Geburtstagsfeier oder beim Haushaltführen: Was mache ich wann zuerst? Und vor allem was schaffe ich in welchem Zeitrahmen?

Bei der Trauerarbeit gibt es vor dem Prioritäten setzen eine grundlegende Entscheidung: Bewältige ich meine Trauer aktiv oder verdränge ich sie lieber.

Kleiner Tipp: Verdrängen ist nie gut! Egal bei welchem schwierigen Thema oder welcher Krise. Das bringt nur noch mehr Kummer und Sorgen und im schlimmsten Fall eine Depression. Auch darüber hat Marion Glück schon ein Buch geschrieben: Das Leben ist BUND*.

Die Trauer aktiv zu verarbeiten ist also in jedem Fall die bessere Option. Eine Patenrezept oder eine universelle Anleitung gibt es jedoch nicht. Das ist sehr individuell.

Eine Prioritäten-Liste anlegen

Das Priorisieren ist eigentlich einfach: Du erstellst eine Liste der möglichen Aktivitäten, die du nach deinem Kindsverlust (oder in einer anderen Krise) erledigen musst oder willst.

Die wichtigste Aufgabe ist deine Priorität Nr. 1. Auf dieser Aufgabe liegt dein Fokus. Bei Marion war das ganz klar die Trauerarbeit um ihr Sternenkind. So verrät es der Untertitel ihres Buches bereits.

Falls du dich nun fragst, welche anderen Prioritäten es geben kann, hier ein paar Ideen:

  • (Geburts- und) Sterbeurkunde beantragen
  • Formalitäten mit der Krankenkasse, dem Arbeitgeber und den Versicherungen klären
  • Eventuelle finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen

Ich gebe zu, das sind alles wichtige Punkte. Dennoch kannst du dir dabei helfen lassen.

Die Trauerarbeit kann nur von einem selbst erledigen werden. Daher sollte sie immer Priorität Nr. 1 sein.

Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt für Marion

Für Marion war die Trauerarbeit ihre Priorität Nummer 1. Genau deswegen heißt das Buch auch so.

Sie begann direkt nach der stillen Geburt mit dieser wichtigen Aufgabe. Schließlich hatte sie durch ihre frühere Depression gelernt, dass sie ihre Gefühle zulassen und verarbeiten muss, damit sie wieder glücklich werden kann.

Und so arbeitete sie ihre Gedanken und Emotionen auf. Immer und immer wieder. In jeder neuen Situation. Solange es eben notwendig war.

In ihrem Buch gibt sie den Leser:innen viele Ideen, die nach dem Tod des eigenen Kindes helfen, zurück ins Leben zu finden. Das erkennt man schon am Inhaltsverzeichnis.

Es gibt auch Gastartikel von Anna Plechinger, Angela Ziller und Daniela Mundt, die Expertinnen auf ihrem Gebiet sind. Genau deswegen hat sich Marion von ihnen aktiv unterstützten lassen.

Das erwartet dich in „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“

Im 2. Band von Marions Trilogie erwarten dich ihre gewohnte Offenheit und Direktheit sowie ganz viel Mutterliebe und Wissen.

Grundlagen und Definitionen zu Beginn

Marion startet mit wichtigen Begrifflichkeiten wie Totgeburt, Fehlgeburt, Lebendgeburt, etc. Sie erklärt sie nicht blumig – wie ich das aus der Sternenmama-Bubble kenne, um das Thema erträglicher zu machen –, sondern sie nennt die Fakten und zitiert die dazugehörigen Gesetzestexte. Man merkt beim Lesen, dass sich damit gut auseinandergesetzt hat.

Ja, auch das kann Teil der eigenen Trauerarbeit sein.

Fetozid, stille Geburt und Abschied

Marion berichtet ausführlich über die stille Geburt mit Loreley sowie den vorausgehenden Fetozid. Das war für mich der erste Erfahrungsbericht aus erster Hand zum Thema Fetozid und hat mich unglaublich berührt. Ich danke Marion dafür, dass sie uns Lesende daran teilhaben lässt.

„Wie sehr wird es wehtun?“, frage ich.
„Ungefähr so, als würde ich Sie richtig dolle kneifen“, lautet ihre Antwort.
Dann fährt sie fort: „Wenn ich Ihnen das Medikament verabreicht habt, dann warten wir 24 Stunden. Morgen früh machen wir einen weiteren Ultraschall. Wenn wir keinen Herzschlag mehr feststellen, verabreichen wir Ihnen das nächste Medikament. Das sagt Ihrem Körper, dass er nicht mehr beschützen muss und die Geburt losgehen kann. Am Abend geben wir Ihnen ein wehenauslösendes Medikament. Wie lange es dann dauert, müssen wir abwarten.“
Mein Mann sitzt neben mir und hält meine Hand.
„Soll ich den Bildschirm vom Ultraschall ausmachen?“
Wir verneinen.
Der Bildschirm gibt mir ein Gefühl von Kontrolle.
Sie injiziert das Medikament.
Vorbei.

Aus „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt*

Dieses Erlebnis ist eines von Marions persönlichsten Erfahrungen. Es bildet gemeinsam mit der stillen Geburt die Grundlage für ihren individuellen Trauerprozess. Ein Prozess, für den es keine Anleitung gibt, jedoch Modelle zur Orientierung. Auch die beschreibt Marion im Buch.

Von Resilienz und Veränderungsprozessen

Kommt das eigene Kind tot zur Welt, wissen die meisten verwaisten Eltern nicht, wie es weitergehen soll. Die Hilflosigkeit überfordert und der Schock lähmt.

„Wenn die Krise da ist, dann bedeutet das für mich auch, dass ich es in der Hand habe, ob ich an der Situation zerbreche oder aus ihr stärker hervorgehe“, schreibt Marion in ihrem Buch „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“

Auch für diesen Veränderungsprozess zeigt und beschreibt sie im Buch ein Modell, den Resilienzzyklus nach Patterson, Goens & Reed:

Hier siehst du noch mal deutlich, was die 50:50-Entscheidung bewirken kann, wenn du dich für oder gegen die Trauerarbeit entscheidest.

Entscheidest du dich dafür, erholst du dich nicht nur, sondern wächst an deinem Verlust. Das klingt für frisch verwaiste Eltern vielleicht surreal. Und doch ist es möglich.

Marions „Gefühls-Check-in-Prüfschema“

Um die Trauer um Loreley zu verarbeiten, nutzt Marion im ersten Schritt ihr „Gefühls-Check-in-Prüfschema“. Ein selbst wirksames Schema, das ihr durch ihre eigenen Reflexionen und Entscheidungen ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit zurückgaben.

Dabei ist sie sich bewusst, dass Glück und Zufriedenheit kein dauerhafter Zustand sein können. Doch man kann immer wieder danach streben.

„Wenn ich es in kleinen Situationen schaffe, meine Gefühle zu verändern, dann würde sich die Krise bewältigen lassen.“ , schreibt Marion im Buch „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt“

Trauerarbeit als Priorität Nr. 1 von Anfang an

Marion machte ihre Trauerarbeit um Loreleys Verlust nicht nur zu ihrer Priorität Nr. 1, sondern fing direkt nach der stillen Geburt damit an. Fühl‘ dich bitte schlecht, wenn du das nicht getan hast oder aktuell nicht kannst.

Marion hatte sowohl durch ihren vorausgegangenen Weg aus der Depression das Handwerkzeug, direkt zu starten, als auch die Möglichkeit, sich gedanklich auf Loreleys Tod vorzubereiten. Das sind zwei bedeutsame Faktoren, die ihren Weg entscheidend von vielen anderen unterscheiden.

Im Buch zeigt sie dir, was ihr in ihrer Trauerarbeit geholfen hat, was dir helfen könnte und bei wem du Hilfe bekommst. Und selbst wenn ich schon viele Bücher gelesen und in den letzten Jahren viele Gespräche mit Sterneneltern geführt habe, gab es auch für mich neue Impulse, wie z.B. die eigene Geburtsgeschichte aufschreiben (auch wenn ich das in meiner Art und Weise bei meinem eigenen Buch ebenfalls gemacht habe), ein Seelenbild malen (lassen) – Gastkapitel von Angela Ziller – oder ihre Einblicke in die emotionale Nähe und Distanz zu ihrem Mann und den Einfluss auf ihre Partnerschaft.

Darüber hinaus fand ich die Ausführungen zur „verletzenden Trostsprache“ ihres Umfeldes sehr interessant. Sie zeigt in Tabellenform auf, wie sie bestimmte Sätze in „ihre reflektierte“ Sprache übersetzt.

Ich habe das tatsächlich auch von Anfang an gemacht und habe dadurch kaum oder wenig mit „verletzenden“ Kommentaren gehadert. Die Menschen wissen es nicht besser. Warum soll ich also meine kostbare Kraft aufwenden, um mich zu ärgern?

Anfangs habe ich die Sätze beiseitegeschoben und mich auf meine Trauerarbeit konzentriert. Später, als ich die Kraft hatte, fing ich an zu erklären, warum diese Sätze kein Trost spenden, sondern trauernde Eltern verletzen können. So hat es Marion also auch gehandhabt. Dennoch habe ich das Gefühl, dass das nur wenige Sterneneltern schaffen. Umso wichtiger ist es, frisch verwaiste Eltern in ihrer Trauerarbeit zu unterstützen, damit sie Hoffnung, Mut und Kraft schöpfen können.

Schreibstil und Sprache

Marion fesselt mit ihrem eigenen Schreibstil ab der ersten Seite. Die Seiten fliegen nur so dahin – genau so wie in ihrem Buch „Schwere Entscheidungen leicht treffen“*.

Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig, mit kurzen Sätzen, prägnanten Zitate von Antoine de Saint-Exupéry und abwechslungsreicher Textgestaltung. Ich konnte ihren Worten jederzeit mühelos folgen – und genau das ist bei diesem sensiblen Thema entscheidend. Schließlich sollen Betroffene die Informationen so einfach wie möglich erfassen und für ihre Trauerarbeit nutzen können.

Die Grafiken sind verständlich und werden darüber hinaus anhand von Marions Trauerweg erklärt. Diese gelungene Mischung aus Sachbuch, Ratgeber und persönlicher Geschichte sorgt für eine ausgewogene Balance, die Theoretisches mit Praktischem und gleichzeitig Emotionalem verbinden.

Eigene Erkenntnisse nach dem Lesen

1) Trauerarbeit als Priorität Nr. 1

Aktive Trauerarbeit ist eine bewusste Entscheidung. Das war mir bewusst. Dafür plädiere ich selbst immer. Sie jedoch als Priorität Nr. 1 zu sehen, darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.

Wenn ich sehe, was Marion alles beiseitegeschoben hat, um ihrer Trauerarbeit so viel Raum wie möglich zu geben, macht das definitiv Sinn. Dabei geht sie weniger intuitiv vor, wie ich das damals tat. Dafür nutzte sie verschiedene, bereits erlernte Methoden, um ihre Emotionen zu reflektieren.

Beide Wege waren effektiv und zeigen, dass es keine allgemeingültig Anleitung geben kann. Das Wichtige ist, aktiv und bewusst zu trauern, und so seinen Weg zu finden.

2) Individueller Weg dank verschiedener Modelle zur Trauerbewältigung

Emotionen sind eben Emotionen. Und meine Trauer ist meine Trauer, die durch Auf- und Verarbeitung bewältigt wird. Dachte ich zumindest immer. Weil ich das so machte.

Marions „Gefühls-Check-in-Prüfschema“ überraschte mich positiv. Denn das „super“, „gut“ oder „schlecht“ nicht als Bestimmung der Tagesstimmung reicht, ist mir klar. Allerdings so reflektiert damit die Trauer zu er/be/verarbeiten, war mir neu und faszinierte mich.

Auch den Resilienzzyklus nach Patterson, Goens & Reed zu sehen und endlich eine Grafik dafür zu haben, was ich immer fühlte und gern weitergebe, empfinde ich als hilfreich. Ich danke Marion, dass sie mir durch ihr Buch dieses Wissen vermittelt hat. So lassen sich die Vorteile der Trauerarbeit, mögen sie auch anstrengend sein, viel besser erklären und vor allem veranschaulichen.

3) Die Trauerarbeit ist individueller als gedacht

Sobald man die Kraft hat, sich Unterstützung zu suchen, vertraut man den „Expert:innen“. Sie sollten es schließlich wissen. Doch obwohl Marion eine selbstbewusste Frau ist, die ihre Trauer aktiv und gut bewältigte, erschrak sie vor einigen Reaktionen und Antworten des Fachpersonals. Verständlicherweise!

Vor allem bei den Themen Beisetzung und Trauergruppe zuckte ich zusammen und dachte: „Warum sagen die das?“ Nicht, weil ich das Gegenteil beweisen könnte, aber weil ich es anders kenne und für gut befinde.

Und da sind wir wieder beim altbekannten Sprichwort: Du kannst nicht von dir auf andere schließen.

Ein Verlust wird von jedem Menschen unterschiedlich aufgenommen und verarbeitet, und die Menschen, die dich begleiten und die du um Hilfe bittest, nehmen direkt und in bedeutsamen Maße Einfluss auf deine Trauerarbeit.

Für wen ist das Buch also geeignet?

Das Buch „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt – Trauerarbeit um dein Sternenkind“* ist für viele Menschen geeignet:

  1. Trauernde Eltern: Mütter und Väter, die ihr Kind durch eine stille Geburt verloren haben und nach Wegen suchen, ihre Trauer aktiv zu verarbeiten.
  2. Angehörige, Freunde und Bekannte von Sternenkind-Eltern: Menschen im Umfeld, die verstehen möchten, wie sie unterstützend und einfühlsam mit der Trauer umgehen können.
  3. Trauerbegleiter:innen und Therapeut:innen: Fachkräfte, die trauernde Eltern begleiten und nach praxisnahen Einblicken und Methoden suchen, um individuell zu helfen.
  4. Medizinisches Fachpersonal: Hebammen, Ärzt:innen und Pflegekräfte, die regelmäßig mit stillen Geburten konfrontiert sind und sich über die emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen weiterbilden möchten.
  5. Betroffene nach Schwangerschaftsabbruch aus medizinischen Gründen (Fetozid): Eltern, die sich aufgrund einer auffälligen Diagnose für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden haben und nach Unterstützung in ihrer Trauer suchen.
  6. Last but not least: Menschen, die gegen die Einführung des gestaffelten Mutterschutzes waren. Wenn sie diese Einblicke hätten, würde sie wohl anders darüber denken.

Fazit & Sternebewertung

Marions Buch „Priorität Nr. 1 nach der stillen Geburt – Trauerarbeit um dein Sternenkind“* ist eine gelungene Mischung aus persönlicher Erfahrung, fachlicher Aufklärung und praxisnahen Hilfestellungen für die Trauerarbeit.

Sie schreibt offen, direkt und einfühlsam, ohne das Thema zu beschönigen oder zu verharmlosen. Besonders wertvoll ist die klare Struktur, die sowohl emotionale als auch organisatorische Aspekte nach einer stillen Geburt berücksichtigt.

Besonders positiv hervorzuheben:

✅ Authentizität: Marion teilt ihre persönliche Geschichte ehrlich und ohne Tabus.

✅ Praxisnähe: Konkrete Methoden und Reflexionshilfen erleichtern den Trauerprozess.

✅ Verständliche Sprache: Trotz ernster Thematik bleibt der Text leicht zugänglich.

✅ Fachliche Fundierung: Medizinische Begriffe und psychologische Modelle werden gut erklärt.

✅ Vielfältige Perspektiven: Gastbeiträge von Expertinnen ergänzen ihr Buch sinnvoll.

Daher gibt es von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung für dieses Buch.

5/5 Sterne

5-Sterne-Bewertung

Hast du das Buch schon gelesen?

Wenn ja: Welche Erkenntnis(se) hast du mitgenommen? Oder welche Szene hat dich am meisten berührt?
Wenn nein: Was spricht dagegen?

Ich bin auf deine Antwort im Kommentarfeld gespannt! 😊

SAG ES WEITER:

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Gene K.

    Ich freu mich!

    Das neue Buch von Marion Glück ist endlich da.

    Schnell runterladen und los lesen!

    Mir stockt der Atem.

    Die ersten Kapitel sind schier unerträglich.

    Ich heule wie ein Schlosshund.

    Erzähle meiner Frau am Abend, dass ich das Buch begonnen habe.

    Wir weinen jetzt beide.

    Was ist eine Frau, eine Mutter, fähig, ertragen zu können?

    Die Leichtigkeit im Satz:

    Wir wollten beim Ultraschall doch bloss Baby gucken gehen, mutiert zu einem menschlichen Alptraum.

    Marion Glück erzählt mit fast chirurgischer Präzision und dem Herz einer Mutter:

    Die Entscheidung.

    Der Tag vor der stillen Geburt.

    Der Tag der stillen Geburt.

    Die kurzen, intimen, zärtlichen Stunden des Mutterseins mit Loreley.

    Die Tage, Wochen und Monate der Trauerarbeit.

    Der Leser, die Leserin ist eingeladen, Marions Schmerz zu teilen.

    Und ja, auch den Schmerz von Mr. Magic und den Kindern.

    Wer diesen Schmerz selber erfährt, wird auf die Reise mitgenommen und bekommt viele anregende Mutmachertipps, wie Trauerarbeit aussehen kann.

    Ein Angebot für uns alle, denn die Frage, wie ich mit einem Menschen umgehen soll, der sein Kind verloren hat, findet in der Literatur sonst nirgends eine Antwort.

    Ich habe sie jetzt und lade dich ein, diese Lektion zu lernen, damit du einer Begegnung mit Sternen-Eltern (meine eigene Bezeichnung…) etwas gelassener entgegenblicken kannst.

    Klug gewählte Zitate aus: „Der kleine Prinz“ begleiten mich als Leser.

    Machen die Lektüre etwas leichter, erträglicher.

    Marion Glück schreibt auch über Dualität.

    Tag und Nacht, Licht und Schatten, Oben und Unten.

    Eine Instanz entzieht sich meiner Meinung nach dieser Dualität: Gott.

    Vier kleine Sterne zieren meine Rezension und ein ganz grosser runden den Sternenreigen zu fünf.

    Ein berührendes und wichtiges Buch.

    LESEN

    P.S.: Oh, habe ich gerade eine Sternschnuppe gesehen?

    Ich formuliere direkt einen Wunsch.

    Und Du?

    P.P.S.: Sehe ich da einen Regenbogen am Horizont?

    P.P.P.S: Ich trage noch ein Datum in meinen Kalender ein:

    17. März, damit ich den Geburtstag mitfeiern kann.

    1. Stefanie Goldbrich

      Lieber Gene,
      herzlichen Dank für deinen wundervollen und ausführlichen Kommentar zum Buch „Priorität Nr. 1“ von Marion Glück.
      Ich sehe, dir hat das Buch ebenso gut gefallen wie mir.
      Es ist traurig, berührend, bereichernd und aufschlussreich zugleich, nicht wahr!?
      Liebe Grüße
      Stefanie

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